Der Standard macht mal wieder keine Propaganda

23. Februar 2022

Der Umstand, dass die SPD gera­de erneut um ihre Posi­ti­on umge­fal­len ist (Nord Stream 2 Stop bei (jetzt) noch nicht Inva­si­on und Russ­lands Aner­ken­nung der seit acht Jah­ren besetz­ten Teil­re­pu­bli­ken, Neham­mer ist auch für Sank­tio­nen die Raiff­ei­sen gera­de mit am meis­ten scha­den (- also Stun­den bevor Deutsch­land dafür ist, an dem Tag an dem Deutsch­land sei­ne Posi­ti­on ändert), die Schweiz noch nicht…), sei Elite-Capture. Also von Russland.

Weil unse­re Eli­te macht das ja wegen Werten.

Gleich zwei frü­he­re öster­rei­chi­sche Alt­kanz­ler ste­hen im Sold von Unter­neh­men, die dem rus­si­schen Staat gehö­ren oder ihm nahe­ste­hen. Ein ande­rer ließ sich für russo­phi­le Olig­ar­chen in Ost­eu­ro­pa ein­span­nen; dazu kommt eine frü­he­re Außen­mi­nis­te­rin, die für den Pro­pa­gan­da­sen­der RT kom­men­tiert und im Auf­sichts­rat des Ölkon­zerns Ros­neft sitzt. Öster­reich ist damit ein Para­de­bei­spiel für jene Stra­te­gie Russ­lands, die gemein­hin unter dem Begriff “Eli­te Cap­tu­re” beschrie­ben wird. Die “Gefan­gen­nah­me” der poli­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Eli­te soll dafür sor­gen, dass gesell­schaft­lich kei­ne brei­te Front russ­land­kri­ti­scher Stim­men ent­steht, teil­wei­se will Russ­land so auch Infor­ma­tio­nen abschöpfen.

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Das Ziel ist im Übri­gen Ein­heits­mei­nung (zumin­dest par­ti­ell: Man will russ­land­kri­ti­sche Stim­men auf wei­ter Front), und wirt­schaft­li­che Beden­ken dür­fen kei­ne Rol­le Spielen.

Wenn Alp­bach seit vier Jah­ren nur noch vor­be­rei­ten­de Kur­se für die Ube­ri­sie­rung öster­rei­chi­scher Wirt­schafts­tä­tig­keit bringt (mit gela­de­nem deut­schen Gewerk­schafts­spre­cher der sich über die Zunah­me an Mit­glie­dern durch Gig­wor­king freut), mit dem Ziel dass Euro­pas Eli­te ihr Manage­ment­wis­sen ja unter ande­rem auch in Indi­en anwen­den könn­te, oder wenn das Neue Wesen an dem Deutsch­land gene­sen soll immer noch die Ent­wick­lung von Kli­ma­tech­no­lo­gie ist, nur halt jetzt ohne 30% höhe­re Gas Import­men­ge (zum nicht Kri­sen­preis) um hier mit­tel­fris­tig den Pro­duk­ti­ons­stan­dard zu bau­en, dafür aber mit US Fonds, die Star­tups nach der Markt­rei­fe raus­kau­fen, dann bil­det sich hier kei­ne ein­heit­li­che ideo­lo­gi­sche Front -- weil der dum­me Bür­ger den Bil­dern von Ger­hard Schrö­der hörig ist. Und von der Knickstante.

Nein - also wirk­lich, bestechen­de Logik.

Das ist Elite-Capture.

Und das hier mein Götzenbild:

The Glo­bal Gas Cri­sis Has Made Ame­ri­can LNG Hot Again

The glo­bal gas crunch and sky­ro­cke­ting pri­ces in Euro­pe and Asia are lay­ing the foun­da­ti­ons for a revi­val in final invest­ment decisi­ons in new lique­fied natu­ral gas (LNG)

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Nach­trag: Zur Erklä­rung, da die Ukrai­ne gera­de Reser­vis­ten ein­be­ruft - und Blin­ken die Gesprä­che absagt (kei­ne Ahnung in wel­cher Rei­hen­fol­ge), das pas­siert vor der rus­si­schen Invasion.

edit: Der Stan­dard macht mal wie­der kei­ne Pro­pa­gan­da, Teil 2.

Es muss Sov­jet­nost­al­gie sein, oder Hass auf die USA, oder die NATO, oder den “Vasal­len der NATO, die EU” (in der Dik­ti­on des Stan­dard, der damit aber “nur” die Gedan­ken­la­ge der Anders­den­ken­den wie­der­gibt). Putins Posi­ti­on bezüg­lich der ver­meint­li­chen Besitz­an­sprü­che wür­de von so man­chem Hob­by­his­to­ri­ker, ganz im Sin­ne Putins, ver­folgt. Lin­ke soll­ten lie­ber einem auf­ge­klär­ten Pazi­fis­mus folgen!

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Der­weil:
Ers­te­bank -21% in fünf Tagen
Uni­credit -23% in fünf Tagen
RBI -35% in fünf Tagen (-50% seit dem 10. Februar)
Petra Stui­ber hat dar­auf die pas­sen­de Ant­wort.

edit: Der Fischer ist jetzt auch so gut wie weg vom Fens­ter: click edit: Video

edit2: Ich sag­te, so gut wie weg vom Fens­ter. click

edit3: Peter Kli­en macht da jetzt mal mit. Die Bevöl­ke­rung soll bei Auf­sichts­rats­pos­ten, die per öffent­li­chem Zuruf wie­der abbe­ru­fen wer­den (also bis auf Schrö­der…), jetzt nur noch an Eli­te Cap­tu­re den­ken. War­um auch nicht. Selbst den­ken ver­braucht nur unnö­tig Ener­gie. Lie­ber ein­fach Argu­men­te über­neh­men. (Künst­ler gegen Kor­rup­ti­on die das Prin­zip gegen­sei­ti­ger Abhän­gig­kei­ten nicht ver­stan­den haben, wobei - wenn Deutsch­lands Sicher­heits­po­li­tik fehl­ge­schla­gen ist, sich die Abhän­gig­keit Russ­lands wohl noch im Auf­bau­sta­di­um befun­den hat..) Und dann in eine Kul­tur­sen­dung packen, damit ande­re Leu­te sie über­neh­men. Nicht nach­den­ken, nach­sa­gen. (Hier die im Bei­trag erwähn­te Abrech­nung Roiss’ im Pro­fil (aus Aus­ga­be 10/2022, das ist die mit dem “Der Held des Wes­tens, Wolo­dym­yr Selen­skyj” - Aufmacher).

Prior to an invasion?

22. Februar 2022

MOSCOW (AP) — The White House on Tues­day began refer­ring to Rus­si­an troop deploy­ments in eas­tern Ukrai­ne as an “inva­si­on” after initi­al­ly hesi­ta­ting to use the term — a red line that Pre­si­dent Joe Biden has said would result in the U.S. levy­ing seve­re sanc­tions against Moscow.

Several Euro­pean lea­ders said ear­lier in the day that Rus­si­an tro­ops have moved into rebel-held are­as in eas­tern Ukrai­ne after Rus­si­an Pre­si­dent Vla­di­mir Putin’s reco­gni­zed their inde­pen­dence — but some indi­ca­ted it was not yet the long-feared, full-fledged invasion.

Later, the White House signal­ed a shift in its own position.

We think this is, yes, the begin­ning of an inva­si­on, Russia’s latest inva­si­on into Ukrai­ne,” said Jon Finer, princi­pal depu­ty natio­nal secu­ri­ty advi­ser. “An inva­si­on is an inva­si­on and that is what is underway.”

The White House deci­ded to begin refer­ring to Russia’s actions as an “inva­si­on” becau­se of the situa­ti­on on the ground, accord­ing to a U.S. offi­cial who spo­ke on the con­di­ti­on of anony­mi­ty to dis­cuss inter­nal deliberations.

The admi­nis­tra­ti­on resis­ted initi­al­ly cal­ling the deploy­ment of tro­ops becau­se the White House wan­ted to see what Rus­sia was actual­ly going to do. After asses­sing Rus­si­an troop move­ments, it beca­me clear it was a new inva­si­on, the offi­cial added.

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Nato Press Con­fe­rence star­ting at 17:00 MEZ.

edit: Nato: May­be not an inva­si­on. Com­bat for­ma­ti­ons of rus­si­an for­ces on satel­li­te images. Last night more tro­ops moved into the Don­bas regi­on. “Yet - it is never too late not to attack”. “Rus­sia has alrea­dy inva­ded Ukrai­ne - back in 2014.”.

Also Nato: Alrea­dy an inva­si­on, becau­se addi­tio­nal rus­si­an toops have moved into the Don­bas, whe­re they alrea­dy had been in a covert capa­ci­ty, but now new con­tin­gents were moved the­re. [Tro­ops did not have mili­ta­ry insignias.]

edit2:

Putin for­dert Neu­tra­li­tät und Demi­li­ta­ri­sie­rung der Ukraine

Kreml-Chef Wla­di­mir Putin gibt gera­de eine Pres­se­kon­fe­renz. Er for­dert dar­in die Neu­tra­li­tät der Ukrai­ne und die Demi­li­ta­ri­sie­rung des Landes.

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edit3: Nina Khrush­che­va on the decisi­onma­king sur­roun­ding the cur­rent situa­ti­on: click

edit4:

EU-Kommissionspräsidentin Ursu­la von der Ley­en wird auf CNN dazu befragt, war­um sie expli­zit von kei­ner mili­tä­ri­schen Inva­si­on Russ­lands spricht. Sie bezeich­net Mos­kaus Vor­ge­hen als “ernst­haf­ten Bruch von inter­na­tio­na­lem Recht”. Die Gebie­te wür­den schon seit fast acht Jah­ren besetzt wer­den, Bewe­gung rus­si­scher Trup­pen sehe man der­zeit “nur” dort. Man beob­ach­te Wla­di­mir Putin und sei­ne Hand­lun­gen aber genau, sagt von der Ley­en - ein zwei­tes Sank­ti­ons­pa­ket ste­he schon bereit und wäre “ein enor­mer Schlag gegen Russland”.

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edit5: Biden has rei­tera­ted that an inva­si­on took place, announ­ced fur­ther finan­cial sanc­tions, resta­ted that they would help to uphold ener­gy secu­ri­ty in coor­di­na­ti­on with their part­ners, and that that they would stand and act united with wes­tern allies.

Current public stances prior to an invasion of Ukraine

22. Februar 2022

Rus­sia denied that they are cur­r­ent­ly sen­ding in troops -

Moscow: Rus­sia is not plan­ning to send tro­ops to eas­tern Ukrai­ne “for now” but will do so in case of a “thre­at”, a for­eign minis­try offi­cial said Tues­day after Moscow’s par­lia­ment rati­fied coope­ra­ti­on deals with Ukraine’s sepa­ra­tist republics.

Depu­ty For­eign Minis­ter And­rei Ruden­ko said the trea­ties inclu­de the pro­vi­si­on of “mili­ta­ry aid” but added that “spe­cu­la­ti­on” on troop deploy­ments should be avoided.

For now, no one is plan­ning to send anything any­whe­re. If the­re is a thre­at, then we will pro­vi­de assi­s­tance in accordance with the rati­fied treaties.”

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Ear­lier today ger­man Chan­cellor Scholz went live to announ­ce that the North­stream 2 pipe­line pro­ject will remain fro­zen until fur­ther notice.

This had been the ECFRs pri­or posi­ti­on on the mat­ter (Euro­pe uni­fied, secu­ri­ty could be the com­mon goal that streng­t­hens the uni­on.).

Scholz being in line with the US stance, as stres­sed in that arti­cle, still did dis­re­gard the dif­fe­rence bet­ween what con­sti­tu­tes a red line. Not repor­ted for over a mon­th, if you fol­lo­wed US friend­ly news sources.

Scholz:

We are rea­dy to take tog­e­ther with our allies all necessa­ry steps. And we have a very clear agree­ment with the United Sta­tes government on gas tran­sit and ener­gy sov­er­eig­n­ty in Euro­pe. We alrea­dy also agreed that we will sup­port Ukrai­ne, that we will fight for the gas tran­sit via Ukrai­ne inten­se­ly and that we will be very strong if this gas tran­sit would be end­an­ge­red. Also, it is abso­lute­ly clear that in a situa­ti­on like this all opti­ons are on the table. Plea­se under­stand that I will not get into any spe­ci­fics, but our ans­wer will be united and decisive.

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Cor­rec­tion: Now that dif­fe­rence stop­ped mat­te­ring, with the offi­cial ger­man line being, that Ger­ma­ny has to rethink ener­gy secu­ri­ty in the euro­pean con­text, and reeva­lua­te based on that.

Rus­sia has assu­red all con­flict part­ners, that gas deli­ve­ries will continue.
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The ECFRs noti­on that Hun­ga­ry remai­ned fair­ly clo­se to the offi­cial EU line on sanc­tions seems to hold true.

Nina Khrush­che­vas posi­ti­on that Putin could have play­ed into chi­nas hands by beco­m­ing eco­no­mi­c­al­ly depen­dent on their gas purcha­ses as well as their eco­no­mic know how on ener­gy extrac­tion pro­jects in Sibe­ria reli­es on the noti­on that Putin (hims­elf 🙂 ) made a mis­cal­cu­la­ti­on in see­ing rus­sia as an equal part­ner in their ven­ture from deco­u­pling from the west, seems oddly reli­ant on rus­sia not having been able to inter­pret signs of public distancing during the cere­mo­nies at the olym­pic games - and the idea, that an eco­no­mic deco­u­pling would be the goal here, first and foremost.

Espe­cial­ly, as the euro­pean com­mis­si­on is repor­ted­ly pres­su­ring for very strong sanc­tions at the moment, which is almost the anti-thesis to this argu­ment (or fit­ting the argu­ment, if you see it as a via­ble pres­su­re point that would chan­ge the situa­ti­on ent­i­re­ly - which is less likely).

Sank­tio­nen der EU-Kommission gehen wei­ter als erwartet

Die EU-Kommission hat nach Infor­ma­tio­nen der Deut­schen Presse-Agentur uner­war­tet weit­rei­chen­de Sank­tio­nen gegen Russ­land vor­ge­schla­gen. Ein am Diens­tag den Mit­glied­staa­ten prä­sen­tier­ter Ent­wurf sieht Anga­ben von Diplo­ma­ten zufol­ge vor, den Han­del mit rus­si­schen Staats­an­lei­hen zu ver­bie­ten, um eine Refi­nan­zie­rung des rus­si­schen Staats zu erschwe­ren. Zudem sol­len hun­der­te Per­so­nen und Unter­neh­men auf die EU-Sanktionsliste kommen.

[…]

Das vol­le Arse­nal der Sank­ti­ons­mög­lich­kei­ten wird noch nicht genutzt. Sank­tio­nen gegen den rus­si­schen Ener­gie­sek­tor und Aus­fuhr­ver­bo­te für Hightech-Technologie sind für den Fall vor­be­rei­tet wor­den, dass Russ­land einen Angriff auf die gan­ze Ukrai­ne star­tet. Auch Putin wird vor­aus­sicht­lich noch nicht auf die EU-Sanktionsliste kommen.

Beschlos­sen wer­den müs­sen alle Sank­tio­nen letzt­lich vom EU-Ministerrat [The first mee­ting will take place today at 16:00 MEZ.].

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Scholzs announ­ce­ment to free­ze pro­gress on Nord­stream 2 cer­ti­fi­ca­ti­on, cou­pled with the state­ment that Ger­ma­ny needs to reeva­lua­te their posi­ti­on doesnt seem like Ger­ma­ny is fol­lowing the pro­po­sal of the EU com­mis­si­on in its ful­lest extent just yet.

edit: Wrong on that one - EU sanc­tions are in place now, to exact­ly that extent:

Die EU ste­he geschlos­sen und sei vor­be­rei­tet zügig zu han­deln, so EU-Kommissionspräsidentin Ursu­la von der Ley­en nach Bekannt­ga­be eines EU-Sanktionspakets gegen Russ­land. Die rus­si­sche Vor­ge­hens­wei­se sei inak­zep­ta­ble, Russ­land ver­sto­ße gegen Völ­ker­recht. Mos­kau habe die­se Kri­se mut­wil­lig aus­ge­löst und sei für die Eska­la­ti­on ver­ant­wort­lich. Die EU-Staaten hät­ten nun ihr grü­nes Licht gege­ben für Sank­tio­nen gege­ben, Vor­bild sei­en die Sank­tio­nen gegen Russ­land von 2014 nach der Anne­xi­on der Krim. Es gehe dar­um jene zu tref­fen, die das rus­si­sche Mili­tär unter­stüt­zen und somit die Vor­ge­hens­wei­se in der Ost­ukrai­ne. Und auch de Zugang Russ­lands zu inter­na­tio­na­len Finanz­märk­ten zu beschnei­den. Von der Ley­en begrüßt zudem die Ent­schei­dung Deutsch­lands, die Pipe­line Nord Stream 2 auf Eis zu legen. Es gel­te in Euro­pe in Sachen Ener­gie­ver­sor­gung unab­hän­gi­ger zu wer­den, nicht zuletzt mit­hil­fe der Erneu­er­ba­ren Ener­gien. Man sei bereit, wei­te­re Maß­nah­men zu setz­ten, soll­te die Lage wei­ter eska­lie­ren, so Von der Leyen.

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edit2: Accord­ing to an Inter­view with Rein­hard Büti­ko­fer, the decisi­on was not as unani­mous as pre­vious­ly indi­ca­ted, but with Ger­ma­ny firm­ly on the side of impo­sing the pre­an­noun­ced sanc­tions to their ful­lest extent.

The ent­i­re pie­ce of repor­ting is worth to be watched:

Pythic Biden

22. Februar 2022

New deve­lo­p­ment! When Biden miss­po­ke, he didnt misspeak.

- and the­re is a broad spec­trum of pos­si­ble sanc­tions on the table.

Ah.

You sure, the euro­pean public got that?

The reverting of prior logic continues

22. Februar 2022

[edit: 1. März 2022: Der Kin­der­gar­ten ist jetzt nicht mehr län­ger eine fal­se flag Ope­ra­ti­on, son­dern Teil des per­fi­den Angriffs­plans Putins der “auf das Mit­ge­fühl der Leu­te abzielt, und alles ande­res das das Leben ein­fach nor­mal macht, Atom­kraft­wer­ke, Spi­tä­ler, Kin­der­gär­ten, Wohn­häu­ser, alles liegt unter Beschuss, jeden Tag.” Zelin­sky, src: click Seit dem 28.02. gibt es Bil­der eines zwei­ten Kin­der­gar­tens der beschos­sen wur­de. src: click]

Aktu­ell wird gera­de ein “der Biden hat­te voll­kom­men recht” Nar­ra­tiv in den Kom­men­ta­ren von Nach­ri­ten­sei­ten und sozia­len Medi­en bedient, das den “eigent­lich hat­te ich schon immer Recht” Reflex der Öffent­lich­keit befördert.

Gehen wir es durch.

WASHINGTON — Pre­si­dent Biden said on Fri­day that the United Sta­tes has intel­li­gence showing that Pre­si­dent Vla­di­mir V. Putin of Rus­sia has made a final decisi­on to reject diplo­ma­tic over­tures and inva­de Ukrai­ne, in what Mr. Biden said would be a “cata­stro­phic and need­less war of choice” in Eas­tern Europe.
Spea­king from the Roo­se­velt Room in the White House, Mr. Biden said “we have rea­son to belie­ve the Rus­si­an for­ces are plan­ning to and intend to attack Ukrai­ne in the com­ing week, in the com­ing days,” adding that “we belie­ve that they will tar­get Ukraine’s capi­tal, Kyiv, a city of 2.8 mil­li­on inno­cent people.”

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In a shift, U.S. offi­cials have begun open­ly accu­sing Rus­sia of plan­ning a false-flag attack to jus­ti­fy an inva­si­on of Ukrai­ne. Spea­king at the U.N. Secu­ri­ty Coun­cil on Thurs­day, Secreta­ry of Sta­te Ant­o­ny Blin­ken sug­gested that Rus­sia could fab­ri­ca­te a fake mass gra­ve, sta­ge an attack with actors or even unleash “a real attack using che­mi­cal weapons.”

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Back­ground:

The lea­ders of the United Sta­tes and the United King­dom have both accu­sed Rus­sia of sta­ging “fal­se flag” ope­ra­ti­ons to dis­credit the Ukrai­ni­ans and crea­te a pre­text for inva­ding Ukraine.

Ukrai­ni­an for­ces and pro-Moscow rebels clas­hed in the Don­bas sepa­ra­tist regi­on on Thurs­day, but both sides gave con­flic­ting accounts of the conflict.

While Ukrai­ne said sepa­ra­tists had shel­led its for­ces — but they did not fire back — and some of tho­se shells hit civi­li­an houses and a kin­der­gar­ten in Stanyt­sia Luhans­ka, woun­ding two tea­chers and cut­ting power to half of the town.

Russia’s Depu­ty For­eign Minis­ter, Ser­gey Vers­hi­nin, accu­sed Kyiv of repeated attacks on Rus­si­an separatist-controlled ter­ri­to­ry in eas­tern Ukrai­ne, causing “thousands of victims”.

Attempts to place the bla­me on Rus­sia are futi­le and baseless” and aim at “shif­ting of the bla­me away from Ukrai­ne”, Mr Vers­hi­nin said.

Alt­hough the kin­der­gar­ten that was hit is in Ukrai­ni­an government-held ter­ri­to­ry, Bri­tish Prime Minis­ter Boris John­son cal­led the shel­ling a “fal­se flag” ope­ra­ti­on by Russia.

But what is a “fal­se flag” and how could Rus­sia use this as pre­text for inva­ding Ukraine?

But the tru­ly suc­cess­ful false-flag attacks are the ones we’ll never hear about, accord­ing to Ale­xey Mura­viev, a natio­nal secu­ri­ty and stra­te­gic expert at Cur­tin University.

A suc­cess­ful false-flag ope­ra­ti­on is such whe­re it can’t be pro­ved that it was you who sta­ged it,” Dr Mura­viev said.

The recent shel­ling took place in the regi­on of Don­bas, which is part­ly con­trol­led by the Ukrai­ni­an government and part­ly held by Russian-backed sepa­ra­tists who are vying for inde­pen­dence from Ukraine.

Stanyt­sia Luhans­ka, whe­re a kin­der­gar­ten was shel­led on Thurs­day, lies in Ukrai­ni­an government-held ter­ri­to­ry, while some neigh­bou­ring towns are held by the separatists.

Ja, rich­tig gelesen.

While claims of a Rus­si­an false-flag ope­ra­ti­on in this par­ti­cu­lar instance appe­ar to be unfoun­ded, Dr Mura­viev said the situa­ti­on was complex.

Con­fron­ta­ti­on in this area is not direct­ly bet­ween Rus­sia and Ukrai­ne, but bet­ween pro-Russian sepa­ra­tists and Ukrai­ni­an forces.

Spea­king the same lan­guage and having access to the same wea­pons means “it would­n’t take much effort” for eit­her side to “effec­tively sta­ge a false-flag ope­ra­ti­on”, accord­ing to Dr Muraviev.

This cer­tain­ly gives the Krem­lin suf­fi­ci­ent grounds to play the ambi­gui­ty card,” he said.

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The US has been say­ing for some weeks that the Krem­lin will attempt to sta­ge some kind of attack as a pre­text for a Ukrai­ne invasion.

Accord­ing to the Pen­ta­gon, Rus­si­an ope­ra­ti­ves will pro­bab­ly attack Rus­si­an land or eth­nic Rus­si­ans in Ukrai­ne and film the inci­dent and publi­cise the after­math, as if it had been a Ukrai­ni­an attack on Russians.

As part of this fake attack,” Pen­ta­gon spo­kes­man John Kir­by said on Febru­a­ry 4, “we belie­ve that Rus­sia would pro­du­ce a very gra­phic pro­pa­gan­da video which would inclu­de corp­ses and actors [who] would be depic­ting mour­ners and images of des­troy­ed locations.”

On Thurs­day, US Secreta­ry of Sta­te Ant­o­ny Blin­ken told a United Nati­ons Secu­ri­ty Coun­cil mee­ting the­re were many pos­si­ble sce­n­a­ri­os that Rus­sia could crea­te to jus­ti­fy an invasion.

This could be a vio­lent event that Rus­sia will bring on Ukrai­ne, or an outra­ge­ous accu­sa­ti­on that Rus­sia will level against the Ukrai­ni­an government,” Mr Blin­ken said.

It could be a fab­ri­ca­ted, so-called ‘ter­ro­rist bom­bing’ insi­de Rus­sia, the inven­ted dis­co­very of a mass gra­ve, a sta­ged dro­ne strike against civi­li­ans, or a fake — even a real — attack using che­mi­cal weapons.

Rus­sia may descri­be this event as eth­nic clean­sing, or a genocide.”

Dr Mura­viev said it could also take the form of a large-scale hacking attack, end­an­ge­ring Rus­si­an lives, dis­gui­sed as an attack by Ukrai­ni­an hackers.

He said that even the string of so-called “inva­si­on dates” put for­ward by the West that have pro­ved fal­se could have been plan­ted as part of a Rus­si­an “decep­ti­on campaign”.

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Just as the U.S. admi­nis­tra­ti­on had war­ned, Rus­si­an aut­ho­ri­ties now appe­ar to be rea­dy­ing them­sel­ves for the re-invasion of Ukrai­ne under fal­se pre­texts. One of the main pre­texts aggres­si­ve­ly pro­mo­ted by the Krem­lin and Russia’s sta­te media is the unfoun­ded alle­ga­ti­on of “geno­ci­de” of Rus­si­an spea­kers by the Ukrai­ni­an mili­ta­ry. Back in Decem­ber of 2021, Rus­si­an Pre­si­dent Vla­di­mir Putin clai­med: “What is hap­pe­ning in Don­bas right how we know and see very well, it’s very remi­nis­cent of geno­ci­de.” By Febru­a­ry, the sta­te media and Rus­si­an offi­cials went full bore with their accu­sa­ti­ons of “geno­ci­de” in Ukraine.

Accord­ing to a report by the Wall Street Jour­nal, Rus­si­an offi­cials cir­cu­la­ted a docu­ment at the UN Secu­ri­ty Coun­cil mee­ting on Thurs­day, accu­sing the Ukrai­ni­an government of the “geno­ci­de of the Russian-speaking popu­la­ti­on of Donbas.”

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Ger­man Chan­cellor Olaf Scholz’s dis­mis­sal of Moscow’s asser­ti­on of “geno­ci­de” in the eas­tern Ukraine’s regi­on of Don­bas enra­ged Rus­si­an offi­cials. On Satur­day, Rus­si­an For­eign Minis­try scold­ed Scholz and Ger­ma­ny as a who­le: “It is not for Ger­man lea­ders to laugh at the issu­es of geno­ci­de. This is unac­cep­ta­ble, given the his­to­ri­cal expe­ri­ence of Ger­ma­ny in mat­ters of mas­sa­c­res against peop­le and the spread of mis­an­thro­pic ideo­lo­gy.” Rus­si­an sta­te TV went even fur­ther, with the host of 60 Minu­tes Olga Ska­bee­va cyni­cal­ly asser­ting: “Ger­mans have dif­fe­rent ide­as about geno­ci­de. They’ll have to start bur­ning peop­le in ovens, and may­be then they’ll con­ce­de: ‘Yes, it’s genocide.’”

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Im offi­zi­el­len Pre­text der mög­li­chen Inva­si­on fin­det sich nichts davon, viel­mehr fin­det sich dort ein kul­tu­rel­ler und his­to­risch begrün­de­ter Macht­an­spruch. Es ist für mich schwer das aktu­ell zu bele­gen, da ein kom­plet­tes über­setz­tes Tran­skript der Rede noch nicht vor­liegt (der Kreml aktua­li­sert hier). Ich mache das State­ment der­zeit basie­rend auf Medi­en­be­richt­erstat­tun­gen über die Rede und auto­ma­tisch über­setz­ter You­tube Unter­ti­tel. Nach­trag: Geno­zid fin­det sich in einem Neben­satz, als eine Refe­renz auf vom Wes­ten zurück­ge­wie­se­ne Beden­ken Russ­lands, in der Rede. Der Satz ist sicher­heits­po­li­tisch ankla­gend for­mu­liert, nicht popu­lis­tisch oder mit natio­na­lis­ti­schem Pathos aus­staf­fiert. Was nicht bedeu­tet dass das nicht noch fol­gen kann. Aber er ist ein Neben­satz in dem Logik­ge­bil­de “unse­re Sicher­heits­be­den­ken wur­den igno­riert” - nicht der Pre­text für die Invasion.

Jetzt zum Teil der weni­ger in Wort­klau­be­rei ausartet.

Die US Kom­mu­ni­ka­ti­ons­richt­li­nie war (wie in den DW Inter­views auf der Münch­ner Sicher­heits­kon­fe­renz als fak­ten­ge­stütz­te Ver­mu­tung mehr­fach offen in den Raum gestellt) dazu gedacht die poli­ti­schen Kos­ten für einen Ein­marsch Russ­land zu erhö­hen. Die Logik dahin­ter war Abschre­ckung - bei gleich­zei­ti­ger Auf­recht­erhal­tung einer Ver­hand­lungs­per­spek­ti­ve, die aller­dings vor allem Appease­ment und Ein­blick in die stra­te­gi­sche Pla­nung in den Raum gestellt hat.

Ein Fokus auf die Dro­hung schwer­wie­gen­der Sank­tio­nen, beim Über­tritt von rus­si­scher Trup­pen über die ukrai­ni­sche Gren­ze und der zu Grun­de lie­gen­den Völkerrechtsverletzung.

Ein Fokus auf die pos­tu­lier­te Ver­tei­di­gungs­fä­hig­keit der Ukrai­ne wonach jeder Vor­stoß mit einem hohen mili­tä­ri­schen Preis zu bezah­len wäre.

Sowie das Nar­ra­tiv, dass sich der Wes­ten nicht spal­ten lässt, und dass das wich­tigs­te Kri­te­ri­um zur Ver­hin­de­rung einer Inva­si­on, und auch dar­auf­fol­gend dar­stel­len würde.

Die Opti­on die Ukrai­ne als Brü­cken­staat zu kon­zi­pie­ren schei­ter­te Mut­ma­ßun­gen zu Fol­ge dar­an, dass Selen­skyj eine der­ar­ti­ge Wen­de poli­tisch nicht über­le­ben wür­de und danach natio­na­lis­ti­sche­re Kräf­te an die Macht kom­men wür­den.

Die enor­me Droh­ku­lis­se Russ­lands, gepaart mit der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­of­fen­si­ve des Wes­tens hat eines aber mit Sicher­heit erreicht - die Volks­mei­nung in der Ukrai­ne hat sich stark in Rich­tung einer schnel­len und tief­grei­fen­den Annä­he­rung an west­li­che Bünd­nis­se verschoben.

Ver­setzt man sich in die Rol­le Putins hät­te jede Dees­ka­la­ti­on zum Zeit­punkt vor dem Erzwin­gen neu­er poli­ti­scher Rea­li­tä­ten durch mili­tä­ri­sche Gewalt nur zu mehr Appease­ment und einem schnel­le­ren Ver­lust der Mei­nungs­ho­heit in der Ost-Ukraine geführt. In west­li­chen Medi­en ger­ne als “War­um schießt er sich ins eige­ne Knie” titu­liert und diskutiert.

In die­sen Minu­ten hat sich Russ­land via Inter­fax gegen­über einem mög­li­chen Gespräch von Blin­ken und Law­row als “stets offen für Dia­log und Diplo­ma­tie” bezeich­net und eine neue Rote Linie defi­niert. “Bevor über die genau­en Gren­zen der für unab­hän­gig erklär­ten ost­ukrai­ni­schen Gebie­te dis­ku­tiert wird, müs­sen (nach Dar­stel­lung Russ­lands) zuerst Freund­schafts­ver­trä­ge mit Luhansk und Donezk unter­zeich­net werden”.

Stellt sich die Fra­ge wie vie­len Ent­schei­dungs­trä­gern aktu­ell der Glau­be an ein Ende der rus­si­schen Inva­si­on zum jet­zi­gen Zeit­punkt noch zu ver­mit­teln ist.

Die Droh­ku­lis­se der west­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie is aktu­ell im Wesent­li­chen durch. Die kurz­fris­ti­ge Effek­ti­vi­tät von Sank­tio­nen frag­lich. Die Inten­si­tät von Sank­tio­nen auf die aktu­el­le Inva­si­on ver­mut­lich noch nicht abgestimmt.

Und die Bevöl­ke­rung freut sich aktu­ell, dass Biden doch mit allem Recht hatte.

Nach­trag:

Neu­es Nar­ra­tiv: Choreografie
Aus fal­se flag wur­de die Insze­nie­rung des Spon­ta­nen. Nach Frust über Ver­hand­lun­gen von acht Jahren.

Wenigs­tens kor­ri­gie­ren sich die Medi­en. War­um auch nicht.

Jetzt passt es.