Wie man Bevölkerungen strukturell manipuliert

05. Oktober 2022

Dies­mal ein edit vor­ne weg: 

Wenn man den Fal­ter auf Linie brin­gen, und sei­ne Pod­cast Redak­ti­on dazu anhal­ten möch­te bestimm­te Tal­king­points unge­fil­tert von einem Vor­trag zu über­neh­men - lässt man den natür­lich eben­falls im Rah­men einer IWM­Vi­en­na Ver­an­stal­tung stattfinden.

Der geneig­te Leser kann jetzt wäh­len, ob er Fal­ter­pod­cast, oder den IWM­Vi­en­nea Video­mit­schnitt kon­su­mie­ren möchte.

Ende des edits.

edit: Noch ein kur­zes Kom­men­tar nach dem Anschau­en des Vide­os. Es ist zum Kot­zen. Nicht geprüf­te State­ments und Mei­nun­gen zu aktu­el­len Ereig­nis­sen wer­den ver­bun­den mit Putin hat­te doch Geld, er hät­te Bre­x­it finan­zie­ren kön­nen, wer­den ver­bun­den mit das Pro­pa­gan­da Event bei Luka­schen­ko das an die rus­si­sche Bevöl­ke­rung gerich­tet war habe Putin sicher emo­tio­nal sehr getrof­fen, da habe er sich sicher sehr ernied­rigt gefühlt, einen Rat von Luka­schen­ko anzu­neh­men zu müs­sen -- ver­knüpft mit einer unend­li­chen Lei­dens­ge­schich­te der Autorin und ihres Ver­lags gegen Ein­schüch­te­rungs­kla­gen, die sie erfolg­reich abge­wehrt hat. Und zusam­men kommt dann ein Emp­fin­den her­aus, ihr soll­test du wirk­lich jede Ein­schät­zung zu aktu­el­len Pro­ble­ma­ti­ken abneh­men, da sie ein sie­ben­jäh­ri­ges orde­al hin­ter sich hat. Und so sehr ich das möch­te - das ist emo­tio­na­le Mani­pu­la­ti­on. Ich has­se es. Ich has­se es off the cuff Pro­kla­ma­tio­nen mit Glau­bens­sät­zen mit jah­re­lan­gen Recher­chen gemixt zu sehen. Es ist… Sie dif­fe­ren­ziert nicht. Sie hin­ter­fragt kei­ne der Fra­ge­stel­lun­gen, sie unter­schei­det nicht zwi­schen Ihrer Arbeit und ihrer Mei­nung zu Din­gen bei denen sie kei­ne Exper­ti­se vor­wei­sen kann… es ist… kogni­ti­ve Dis­so­nanz pur.

Das Publi­kum darf nur klat­schen und nicht nachfragen.

Der Fal­ter bring­ts im Pod­cast unge­fil­tert, und daher wis­sen wir jetzt alle, die rus­si­schen Eli­ten haben gedacht Putin wür­de im Don­bas noch ein­mal das sel­be ver­an­stal­ten wie in Kiew, die Teil­re­pu­bli­ken aner­ken­nen, und das wars - und was mili­tä­risch dort seit 2021 pas­siert ist (oder was in Kiev die Vor­be­din­gung dafür 2014 war) haben die Funk­ti­ons­eli­ten nicht gewusst, oder…? Und dass das in einem Land unter Bürgerkriegs-Konditionen schief gehen kann und dass es dafür Pla­nung (für einen dar­auf­fol­gen­den Krieg) geben muss haben die Eli­ten nicht gewusst, oder…

Es ist als ob du kom­plet­te Nai­vi­tät mit bein­har­ter jah­re­lan­ger inves­ti­ga­ti­ver Recher­che mixt… Es ist, zum Kot­zen. Kogni­ti­ve Dis­so­nanz auf dem Level hab ich bis­her noch nicht erlebt.
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Dies­mal nur ein klei­ner Aspekt. Aber so unter­grif­fig, dass mir der eis­kal­te Schau­er über den Rücken rennt.

Also, die Pra­xis, dass du US “Erklä­rer” in einem Tal­king Cir­cuit her­um­schickst, wo sie zu der kon­ser­va­ti­ven Basis der (hier: öster­rei­chi­schen) Gesell­schaft spre­chen sol­len ist ja bereits alt bekannt.

Sny­der spricht vorm IWM­Vi­en­na, behaup­tet “Impe­ria­lis­mus Russ­lands” sei der ein­zi­ge Kriegs­grund. Prä­sen­tiert sich dann als tal­king pie­ce vor der Vic­tor Pint­schuck Foundation:

Und wird dann dafür gebucht sei­nen ele­va­tor pitch eins zu eins noch­mal abzu­spu­len - dann aber bereits in einem Event mit deut­lich höhe­rer Reichweite.

Fio­na Hill wird exakt dann auf die erwei­ter­te Tal­king Cur­cuit Tour geschickt, als sie beginnt “genau zu wis­sen wie Putin denkt”, denn sie hat sei­ne vier Stein­sta­tu­en gese­hen, und eine davon war dop­pelt Vla­di­mir, dess­halb ist der his­to­ri­sche Vla­di­mir der Wich­tigs­te, …

Dh. du setzt im wesent­li­chen eine Per­sön­lich­keit mit einer Psy­cho­se auf die Büh­ne, lädst sie mit “du bist die größ­te Exper­tin über­haupt” Attri­bu­ti­on auf, und drehst das als “Erklä­rungs­mus­ter” auf “hohe Verbreitung”. 

(Stel­len sie sich vor ein Geschichts­wis­sen­schaft­ler kommt zu ihnen in die Pra­xis und sagt ihnen, er habe vier Stein­sta­tu­en in einem Büro gese­hen und wis­se jetzt wie sein größ­ter Feind denkt. Stel­len sie sich vor beim zwei­ten Ter­min hat er noch eine fünf­te Stein­sta­tue ent­deckt, direkt vor dem Kreml, die der Feind in Auf­trag gege­ben hat, die auch einen Wla­di­mir reprä­sen­tiert, und er weiß jetzt das Wla­di­mir der Ers­te wegen des dop­pel­ten Wla­di­mirs eine beson­de­re Bedeu­tung für Putins Den­ken hat.)

Dann setzt du die dümms­ten Mei­nungs­jour­na­lis­ten die du in einem Land fin­den kannst, in Podi­ums­dis­kus­sio­nen die­ser Ver­ei­ni­gun­gen - und lässt sie drei Wochen in ihren Mei­nungs­kol­lum­nen for­dern, dass die Öster­rei­chi­sche Bun­des­re­gie­rung exakt die­se Exper­ten enga­gie­ren sol­le, denn die wis­sen wovon sie sprechen.

sie­he: 1, 2, 3;

Du machst das indem du Leu­te wie den Rau­scher von der Büh­ne aus name­dropst (du “freust dich sehr, dass er auch im Saal zuge­gen ist”), wor­auf er einen Selbst­über­schät­zungs push bekommt, und wie der Pro­fil Redak­teur, den du eben­falls einen US Pro­pa­gan­dis­ten abschrei­ben lässt, glaubt ihm habe die Wahr­heit in einer Gött­li­chen Ein­ge­bung per­sön­lich ins Ohr geflüs­tert, weil er sich soweit außer­halb sei­ner gesell­schaft­li­chen Stel­lung wähnt, dass er alles tun wür­de um die­sen Access, und die­sen Moment der Hoch­ach­tung noch ein­mal zu erleben.

Ist im Jour­na­lis­mus rela­tiv nor­mal, nennt sich “Haupt­stadt­jour­na­lis­mus”.

Nicht nor­mal ist, dass man dafür Mei­nungs­jour­na­lis­ten wie den Rau­scher hofiert. Und dass das nicht nur die Regie­rung macht. Dass man den Pro­fil­re­dak­teur, der Leit­ar­ti­kel schreibt, nur noch Mei­nung von Pro­pa­gan­dis­ten eins zu eins abschrei­ben lässt (sie­he auch: click) ist kom­plett nor­mal. Dass man sich den Chef­re­dak­teur der Wie­ner Zei­tung mit einer Medi­en­part­ner­schaft der Öster­rei­chi­sche Ame­ri­ka­ni­schen Gesell­schaft kauft auch.

Bleibt eigent­lich nur noch der Fal­ter (die Pres­se macht seit Jah­ren kei­nen Inves­ti­ga­ti­v­jour­na­lis­mus mehr) -

*räus­per*

Vom Fal­ter lädst du dann die Pod­ca­st­re­dak­ti­on zu einer Buch­prä­sen­ta­ti­on einer Finan­cial Times Jour­na­lis­tin in Öster­reich ein und fragst sie - oder hoffst, dass sie einen Pod­cast dar­über macht.

Denn der hat den Vor­teil, dass du spe­zi­fi­sche Tal­king­points wie­der unge­fil­tert in die Bevöl­ke­rung bekommst. Der Jour­na­list kann nicht mehr kon­tex­tua­li­sie­ren, wenn er dei­ne Buch­be­spre­chungs­ver­an­stal­tung (re-)live überträgt.

Dei­ne Tal­king­points sind dann wie folgt: Ich - die inves­ti­ga­tiv arbei­ten­de FT Jour­na­lis­tin, hab den Load­down über “die gehei­men Abspra­chen der rus­si­schen Eli­te” (*rol­leyes* aus irgend­ei­nem Grund ist sowas immer noch wie Kat­zen­min­ze für Jour­na­lis­ten) - Inhalt, wenig sen­sa­tio­nell und rela­tiv tro­cken, bis halt auf das Mei­nungs­messaging das du neben­bei unterbringst -

und das lau­tet wie folgt.

Die Füh­rungs­eli­te in Russ­land war eigent­lich der Ansicht dass Putin ein­fach die Sepa­ra­tis­ten­re­pu­bli­ken Donezk und Luhansk als unab­hän­gi­ge Staa­ten aner­ken­nen und dann ein­fach wei­ter media­len Ein­fluss, Soft­power und Bestechung fah­ren wür­de um poli­ti­schen Ein­fluss auszuüben.

Und jetzt sei­en sie (die Eli­ten) über­rascht und sehr ver­är­gert dass das nicht der Fall war, und der Kreml anstat­des­sen einen Krieg vom Zaun gebro­chen hat.

Dafür spricht, dass Putin in eini­gen Reden tat­säch­lich “glaubt ihr denn, dass uns der Wes­ten das machen hät­te las­sen” Messaging gestreut hat, das in der Tat an Leu­te die mit - sagen wir mal “The Eco­no­mist Basis­wis­sen” aus­ge­stat­tet waren gerich­tet war. Dh. Pro­pa­gan­da für die­se Spar­te der rus­si­schen Bevöl­ke­rung gab es, und es gab sie zu die­sem Zweck (um die Rich­tungs­än­de­rung (völ­ker­rechts­wid­ri­ger Angriffs­krieg) öffent­lich zu rechtfertigen).

Was aber nicht kor­rekt ist, ist, dass Putin das ein­fach wei­ter­füh­ren hät­te kön­nen, dass es eine Opti­on gewe­sen wäre dem Don­bas den sel­ben inter­na­tio­nal nicht aner­kann­ten Sta­tus zu ver­pas­sen, wie der Krim.

War­um nicht?

Da die Ukrai­ne dar­an gear­bei­tet hat die Ver­sor­gungs­in­fra­struk­tur der Krim zusam­men­bre­chen zu lassen.

(Vor dem Krieg)

Die Ukrai­ne nennt die Krim-Brücke ille­gal. Vor weni­gen Mona­ten beleg­te sie zwei Dut­zend Fir­men und eini­ge Ein­zel­per­so­nen, die sich am Bau betei­ligt hat­ten, mit Sank­tio­nen. Ein ähn­li­ches Wirt­schafts­em­bar­go exis­tiert auch von Sei­ten der Euro­päi­schen Uni­on. Erst am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag ver­län­ger­te sie die Sank­tio­nen um ein hal­bes Jahr. Die EU und ihre Ver­bün­de­ten könn­ten Russ­land zudem vom inter­na­tio­na­len Abkom­men über den Zah­lungs­ver­kehr namens Swift aus­schlie­ßen. Rus­si­sche Ban­ken wären dann von Geschäf­ten in US-Dollar und Euro abge­schnit­ten. Das wür­de den Außen­han­del erheb­lich stö­ren. (Eine aus­führ­li­che Ana­ly­se dazu lesen Sie hier)

src: click

Da Selen­skyj die Rück­erobe­rung der Krim bereits recht­lich ange­scho­ben, und als öffent­li­che poli­ti­sche For­de­rung codi­fi­ziert hatte:

Am 24. März 2021 unter­zeich­ne­te Selen­skyj das Dekret 117/2021 zur Geneh­mi­gung der „Stra­te­gie der Ent­ok­ku­pa­ti­on und Wie­der­ein­glie­de­rung des vor­über­ge­hend besetz­ten Ter­ri­to­ri­ums der Auto­no­men Repu­blik Krim und der Stadt Sewastopol “.

src: click

Auf­grund der Stin­ger und Jave­lin Lie­fe­run­gen die unter Biden wie­der an die Ukrai­ne getä­tigt wur­den, und dem retro­ak­ti­ven OK dafür im Dezem­ber, sie auch inner­halb des Don­bas gegen rus­si­sche Mili­zen ein­zu­set­zen, was die Ukrai­ne bereits seit Okto­ber getan hat.

Die Ukrai­ne hat die Mili­zen im Okto­ber mit US Jave­lins aus Donezk und Luhansk geschos­sen, die Waf­fen waren in den Regio­nen kon­flikt­ent­schei­dend.

Und da die US Russ­land im Dezem­ber dar­auf - nur noch die Opti­on “kom­plet­ter Rück­zug” als “bes­te denk­ba­re Vari­an­te für Russ­land” nahe­ge­legt haben.

On the con­ten­tious issue of when to res­to­re Ukrai­ni­an con­trol of the inter­na­tio­nal bor­der, which Rus­sia insists must come at the end of the pro­cess, the United Sta­tes and Ukrai­ne would offer as a com­pro­mi­se the inter­na­tio­na­liz­a­ti­on of the occu­p­ied ter­ri­to­ries as a tran­si­tio­nal mea­su­re. [== total retre­at, then total ter­ri­to­ri­al gain for Ukrai­ne] This would inclu­de a neu­tral peace­kee­ping for­ce to take the place of Russian-led for­ces and mili­ti­as insi­de Don­bas and an inte­rim inter­na­tio­nal civi­li­an admi­nis­tra­ti­on to replace the self-declared people’s repu­blics. The inter­na­tio­nal pre­sence would res­to­re nor­mal gover­nan­ce, estab­lish pro­fes­sio­nal local poli­ce for­ces, over­see the return of refu­gees, and orga­ni­ze local elec­tions in con­di­ti­ons con­sis­tent with OSCE standards.

Alt­hough Rus­sia may be slow to enga­ge on the initia­ti­ve, it would demons­tra­te US and Ukrai­ni­an rea­di­ness for a genui­ne com­pro­mi­se to end the war in eas­tern Ukrai­ne. It would be con­sis­tent with the Minsk frame­work but intro­du­ce imple­men­ta­ti­on mecha­nisms that are absent from the ori­gi­nal Minsk docu­ments. [You mean the frame­work is simi­lar, the imple­men­ta­ti­on is not?]

If Rus­sia agreed to end the Don­bas con­flict on this basis and imple­men­ted its side of the deal in good faith, the United Sta­tes and its allies would be able to sca­le back the pro­vi­si­on of let­hal wea­pons to Kyiv. Such an agree­ment would open the way to the lif­ting of Donbas-related sanc­tions and resump­ti­on of coope­ra­ti­on bet­ween Rus­sia and NATO that could help defu­se Rus­si­an anxie­ties about Ukraine’s rela­ti­ons­hip with NATO over the lon­ger term.

src: click

Dh. die von der FT Radak­teu­rin behaup­te­te Mög­lich­keit, an die die rus­si­sche Eli­te gewöhnt war - hat­te Russ­land tat­säch­lich nicht mehr.

Zusätz­lich ist es eine VERDAMMT stei­le Behaup­tung, die Rus­sisch Eli­te hät­te gedacht, soet­was wie die Beset­zung der Krim, bei der nicht ein ein­zi­ger Schuss fällt, zie­hen wir in einem Bür­ger­kriegs­ge­biet noch ein­mal ab. Wäh­rend es dort für die rus­si­schen Mili­zen seit Okto­ber nicht sehr gut gelau­fen ist.

Direkt im Anschluss an die mili­tä­ri­schen Erfol­ge der Ukrai­ne im Okto­ber, began­nen die Vor­be­rei­tun­gen für den größ­ten Mili­tär­auf­marsch aller Zei­ten an der ukrai­ni­schen Gren­ze. Ob an der Stel­le eine Fol­ge­lo­gik besteht, kei­ne Ahnung. Aber die Eska­la­ti­ons­lo­gik besteht. Dess­halb haben in Euro­pa vie­le Exper­ten ja auch bis zuletzt nicht an einen Krieg geglaubt. Das Gan­ze folg­te einer Eska­la­ti­ons­lo­gik, und kam nicht aus dem Nichts. Putin ist nach die­ser “Macht­prä­sen­ta­ti­on” erneut an die Öffent­lich­keit gegan­gen um “mit den US direkt zu verhandeln”.

Die haben ihm dann “kapi­tu­lie­re kom­plett”, dann steigst du am Bes­ten aus nahe­ge­legt, und die Ver­hand­lun­gen uni­la­te­ral abgebrochen.
Sie­he: Tho­mas Gra­ham (CFR)

sie­he auch: Die­se Gesell­schaft ist das abgrund­tief Letzte

Angeb­lich (laut der US Dar­stel­lung) da Russ­land über­bor­dern­de For­de­run­gen bzgl. der NATO Ost­erwei­te­rung gestellt und Ver­hand­lungs­po­si­tio­nen öffent­lich gemacht habe. Wor­auf sich die US bezie­hen dürf­ten jedoch laut Tomas Gra­hanm die gele­ak­ten Maxi­mal­for­de­run­gen gewe­sen sein. Nicht das was Russ­land in den Ver­hand­lun­gen letzt­lich errei­chen wollte/akzeptiert hätte.

Euro­pa wur­de in die Ver­hand­lun­gen nicht mit eingebunden.

Erst nach­fol­gend gab es noch Ver­su­che von Macron, die eben­falls geschei­tert sind. (Sie­he: click) (“Putin möch­te nur mit den US direkt verhandeln.”)

Dass Putin zu dem Zeit­punkt einen Krieg für die bes­te Hand­lungs­op­ti­on gehal­ten hat (“er hat sich ver­kal­ku­liert”) dürf­te rela­tiv unbe­strit­ten sein.

Was aber danach pas­siert ist, war dass man für die Medi­en­de­bat­te durch “insze­nier­te Vor­ver­ur­tei­lung” und “Publi­ka­ti­ons­ver­bo­te” klar­ge­stellt hat, dass Mear­s­hei­mer nicht mehr ernst­ge­nom­men (1, 2) und Jef­frey Sachs nicht mehr auf Pro­ject Syn­di­ca­te statt­fin­den darf. Ers­tes fünf Tage nach Kriegs­be­ginn - wann sich Sachs erst­mals öffent­lich beschwert hat­te nicht mehr publi­zie­ren zu kön­nen ist weni­ger ein­fach zu eru­ie­ren. (Ich habe das Datum nicht.)

Mear­s­hei­mer wur­de übri­gens zur Per­so­na non Gra­ta weil auch er einen “allei­ni­gen Kriegs­grund” ver­tre­ten habe. (NATO Ost­erwei­te­rung. Hat er nicht, aber sicher­heits­hal­ber hat man die Dis­kus­si­on die es behaup­tet hat bei der Hoo­ver Foun­da­ti­on lie­ber sie­ben Exper­ten zu Null (kei­ne Gegen­stim­me) unter der Abwe­sen­heit Mear­s­hei­mers geführt).

Das Sel­be was Sny­der getan hat - aber der wur­de dafür geadelt, und durf­te ab sofort die Medi­en­kri­tik zur Kriegs­be­richt­erstat­tung Euro­pas auf einem von DW ver­an­stal­te­ten Medi­en­gip­fel lei­ten und struk­tu­riert vorbereiten.

Und neue Kur­se über “die moder­ne Geschich­te der Ukrai­ne” in Yale abhal­ten.

Wäh­rend der Pres­se­club Con­cordia kogni­ti­ve Dis­so­nanz an den Tag gelegt hat, dass nicht berich­tet wur­de, dass Selen­sky zwei US PR Fir­men als Medi­en­be­ra­ter enga­giert hat­te, und Mit­glie­der offen zuge­ge­ben haben, dass die “Bericht­erstat­tung ein­sei­tig ver­lau­fe” - aber “nach dem Krieg wür­de man die Per­for­mance der euro­päi­schen Medi­en noch ein­mal eva­lu­ie­ren”.

Das macht dann sicher der Sny­der (wenns sein muss auch vom Busi­ness­früh­stück der Wik­tor Pint­schuk Foun­da­ti­on aus), der kennt sich damit nach dem DW Medi­en­gip­fel ja aus.

Bei Gele­gen­heit bit­te auch ein­mal in die neu­en Yale Kur­se von Sny­der hin­ein­schau­en, auch die ver­tre­ten größ­ten­teils die vier Stein­sta­tu­en Theo­rie von Hill, sind aber noch deut­lich wir­rer, da Sny­der ver­sucht sie “second hand” nachzuerzählen.

Und das hab ich gese­hen, und dann bin ich ausgezuckt.

An dem Tag an dem die Wie­ner Zei­tung als letz­tes öster­reich­si­ches Medi­um auf “die Ukrai­ne muss gewin­nen, da ver­lie­ren kei­ne Opti­on ist” umge­schwenkt ist, und gleich­zei­tig bekannt wur­de dass auch öster­rei­chi­sche Steu­er­gel­der ab damals über die Euro­pean Peace Faci­li­ty (exter­ner Fund, nicht im gene­rel­len EU Bud­get) Waf­fen­käu­fe in der Ukrai­ne finan­zie­ren, bin ich der­ar­tig aus der Haut gefah­ren, dass mich mei­ne Psy­cho­the­ra­peu­tin direkt aus der Betreu­ung getre­ten hat.

Lan­ge nach­dem ich ihr Mel­dun­gen gezeigt habe, wie die deutsch­spra­chi­gen Medi­en über drei Mona­te Selen­skyj Reden selek­tiv gekürzt haben um “er will nur Frie­den” titeln zu kön­nen, wäh­rend “wir kön­nen jetzt nicht auf­ge­ben” und “wir wol­len die Krim zurück” struk­tu­rell aus­ge­spart wur­de.

(Die erst­ma­li­ge Nen­nung der voll­stän­di­gen Posi­ti­on der Ukrai­ne zu Frien­dens­ver­hand­lun­gen fin­det sich in den deut­schen Medi­en am 29. Juni, bei Phoe­nix. Sie­he: click)

Nach­dem ich ihr gezeigt habe, wie die deutsch­spra­chi­gen Medi­en nach der Davos Pres­se­kon­fe­renz mit Kule­ba die Öffent­lich­keit noch zwei Mona­te wei­ter ver­arscht haben, dass die Ukrai­ne ein Inter­es­se an Frie­dens­ver­hand­lun­gen habe.

Nach­dem ich ihr gezeigt habe dass Selen­skyj Stun­den bevor die ers­ten Rake­ten geflo­gen sind zu einer öffent­li­chen Revol­te in Russ­land auf rus­sisch in den sozia­len Medi­en auf­ge­ru­fen hat, was der Stan­dard als “Selen­skyj gibt dem Frie­den noch eine Chan­ce” gebracht hat. (Ich habe nicht ver­sucht ihr mei­ne Inter­pre­ta­ti­on auf­zu­drü­cken ich hab ihr den Inhalt der Rede ver­mit­telt, und sie selbst wer­ten las­sen. War direkt hin­ter­trie­ben von mir…)

Nach­dem ich ihr gesagt habe, wie das Nato Mee­ting sie­ben Stun­den davor ver­lau­fen ist, und dass die bal­ti­schen Staa­ten hier ver­sucht haben die EU zu einer öffent­li­chen Stel­lung­nah­me “wir hät­ten bereits Krieg” zu bewe­gen (ers­tes unmar­kier­te rus­si­sches Gerät war in den Don­bas über­stellt wor­den), wäh­rend UvdL und Stol­ten­berg noch “wir kön­nen noch zurück” Messaging ver­brei­tet haben.

Das war vor dem Selen­skyj Auf­ruf zu Revol­ten in den Stra­ßen Russ­lands auf rus­sisch in Social Media Kanä­len, vor den ers­ten Rake­ten, vor dem CNN Inter­view in dem UvdL das Wort Krieg gegen­über Aman­pour nicht in den Mund neh­men woll­te und dafür spä­ter geta­delt wurde, …

FICKT EUCH IHR SCHWEINE.

Die­se Gesell­schaft ist das ABGRUNDTIEF ALLERLETZTE. Sterbt ihr Wichser.

Zusatz: Fio­na Hill ist dann spä­ter auch durch eine Aspen Secu­ri­ty Forum Ver­an­stal­tung geschleift wor­den in der der US und EU Geheim­dienst­ver­tre­ter über Regiem­ch­an­ge­op­tio­nen in Russ­land phi­lo­so­phiert haben, das wur­de dann medi­al natür­lich nicht mehr berich­tet. Da war Hill dann nicht mehr öffent­lich­keits­taug­lich. Aber für die Geschichts­stu­den­ten in den kom­men­den Jah­ren in Yale unter Sny­der reicht es noch…
-

Hier mein “Brief” an die Redak­ti­on des Fal­ter, nur als you­tube Kom­men­tar ver­fasst, aber das geht so und so nicht durch…:

Was die FT Jour­na­lis­tin hier als “Posi­ti­on der rus­si­schen Eli­te” vor­bringt kann nicht stim­men. Russ­land hät­te den Don­bas nicht “wie die Krim” aner­ken­nen können.

Hin­ter­grund:

Die Bau­fir­men der Kertsch-Brücke waren bereits unter inter­na­tio­na­len Sank­tio­nen, ihre Instand­hal­tung und die lang­fris­ti­ge Ver­sor­gung der Krim nicht gewähr­leis­tet. (Daher hat mans ja gemacht.) Es gab Gesprä­che die­se Sank­tio­nen noch aus­zu­wei­ten damit sie bes­ser wirken.
https://www.wiwo.de/technologie/wirtschaft-von-oben/wirtschaft-von-oben-136-krim-hier-sichert-russland-die-infrastruktur-und-versorgung-auf-der-krim/27903592.html

Selen­skyj hat­te die Rück­erobe­rung der Krim bereits ange­scho­ben und öffent­lich wie for­mal­ju­ris­tisch codi­fi­ziert (Dekret 117/2021 vom 24.03.2021):
https://de.wikibrief.org/wiki/Volodymyr_Zelensky

Die US haben Stin­ger und Jave­lins gelie­fert die im Don­bas bereits zum Ein­satz kamen (waren dort konfliktentscheidend):
https://www.militarytimes.com/flashpoints/2021/11/20/russia-preparing-to-attack-ukraine-by-late-january-ukraine-defense-intelligence-agency-chief/
Die US haben das OK dazu retro­ak­tiv im Dezem­ber gegeben.
https://www.politico.com/news/2021/04/12/ukraine-us-missile-weapons-russia-480985

Die US haben Russ­land die “tota­le mili­tä­ri­sche Kapi­tu­la­ti­on” im Dezem­ber als “bes­te Opti­on” in der Grenz­fra­ge nahe­ge­legt (inkl. kom­plet­ter ter­rit. Inte­gri­tät der Ukraine):

How to Deter Rus­sia Now

Mal abge­se­hen davon, dass das die west­li­che Öffent­lich­keit nicht akzep­tiert hät­te und den pseu­do for­ma­lis­ti­sche Sta­tus der Krim wei­ter gefähr­det hätte.

War­um erzählt euch also eine FT Jour­na­lis­tin, dass die rus­si­sche Eli­te so denkt? (Übri­gens ein nicht nach­prüf­ba­res (aber fal­si­fi­zier­ba­res) Statement.)

Mal abge­se­hen davon, dass Russ­land damit das Minsk 2 agree­ment offen gebro­chen hätte.

Eben­falls auf dem you­tube Kanal des IWM­Vi­en­na gepos­tet, ging auch nicht durch.

Die Wie­ner Kul­tur­stadt­rä­tin hat ein Buch gele­sen, … und jetzt wis­sen wir, dass die Rus­si­sche Eli­te geglaubt hat, Russ­land kennt ein­fach Donezk und Luhansk als unab­hän­gi­ge Repu­bli­ken an - wäh­rend die US Russ­land klar­ge­macht haben, dass sie ihre Waf­fen­lie­fe­run­gen die in der Regi­on kon­flikt­ent­schei­dend waren nur ein­stel­len, wenn Russ­land mili­tä­risch voll­stän­dig kapituliert.

Alles klar?

Dan­ke IWM­Vi­en­na, Huma­nities Fes­ti­val 2022.

PS: Falls wer Joseph E. Stieg­litz ver­misst hat, da er es die­ses Jahr mög­li­cher­wei­se nicht nach Alp­bach geschafft hat. Hier.









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