Diesmal ein edit vorne weg:
Wenn man den Falter auf Linie bringen, und seine Podcast Redaktion dazu anhalten möchte bestimmte Talkingpoints ungefiltert von einem Vortrag zu übernehmen - lässt man den natürlich ebenfalls im Rahmen einer IWMVienna Veranstaltung stattfinden.
Der geneigte Leser kann jetzt wählen, ob er Falterpodcast, oder den IWMViennea Videomitschnitt konsumieren möchte.
Ende des edits.
edit: Noch ein kurzes Kommentar nach dem Anschauen des Videos. Es ist zum Kotzen. Nicht geprüfte Statements und Meinungen zu aktuellen Ereignissen werden verbunden mit Putin hatte doch Geld, er hätte Brexit finanzieren können, werden verbunden mit das Propaganda Event bei Lukaschenko das an die russische Bevölkerung gerichtet war habe Putin sicher emotional sehr getroffen, da habe er sich sicher sehr erniedrigt gefühlt, einen Rat von Lukaschenko anzunehmen zu müssen -- verknüpft mit einer unendlichen Leidensgeschichte der Autorin und ihres Verlags gegen Einschüchterungsklagen, die sie erfolgreich abgewehrt hat. Und zusammen kommt dann ein Empfinden heraus, ihr solltest du wirklich jede Einschätzung zu aktuellen Problematiken abnehmen, da sie ein siebenjähriges ordeal hinter sich hat. Und so sehr ich das möchte - das ist emotionale Manipulation. Ich hasse es. Ich hasse es off the cuff Proklamationen mit Glaubenssätzen mit jahrelangen Recherchen gemixt zu sehen. Es ist… Sie differenziert nicht. Sie hinterfragt keine der Fragestellungen, sie unterscheidet nicht zwischen Ihrer Arbeit und ihrer Meinung zu Dingen bei denen sie keine Expertise vorweisen kann… es ist… kognitive Dissonanz pur.
Das Publikum darf nur klatschen und nicht nachfragen.
Der Falter bringts im Podcast ungefiltert, und daher wissen wir jetzt alle, die russischen Eliten haben gedacht Putin würde im Donbas noch einmal das selbe veranstalten wie in Kiew, die Teilrepubliken anerkennen, und das wars - und was militärisch dort seit 2021 passiert ist (oder was in Kiev die Vorbedingung dafür 2014 war) haben die Funktionseliten nicht gewusst, oder…? Und dass das in einem Land unter Bürgerkriegs-Konditionen schief gehen kann und dass es dafür Planung (für einen darauffolgenden Krieg) geben muss haben die Eliten nicht gewusst, oder…
Es ist als ob du komplette Naivität mit beinharter jahrelanger investigativer Recherche mixt… Es ist, zum Kotzen. Kognitive Dissonanz auf dem Level hab ich bisher noch nicht erlebt.
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Diesmal nur ein kleiner Aspekt. Aber so untergriffig, dass mir der eiskalte Schauer über den Rücken rennt.
Also, die Praxis, dass du US “Erklärer” in einem Talking Circuit herumschickst, wo sie zu der konservativen Basis der (hier: österreichischen) Gesellschaft sprechen sollen ist ja bereits alt bekannt.
Snyder spricht vorm IWMVienna, behauptet “Imperialismus Russlands” sei der einzige Kriegsgrund. Präsentiert sich dann als talking piece vor der Victor Pintschuck Foundation:
Und wird dann dafür gebucht seinen elevator pitch eins zu eins nochmal abzuspulen - dann aber bereits in einem Event mit deutlich höherer Reichweite.
Fiona Hill wird exakt dann auf die erweiterte Talking Curcuit Tour geschickt, als sie beginnt “genau zu wissen wie Putin denkt”, denn sie hat seine vier Steinstatuen gesehen, und eine davon war doppelt Vladimir, desshalb ist der historische Vladimir der Wichtigste, …
Dh. du setzt im wesentlichen eine Persönlichkeit mit einer Psychose auf die Bühne, lädst sie mit “du bist die größte Expertin überhaupt” Attribution auf, und drehst das als “Erklärungsmuster” auf “hohe Verbreitung”.
(Stellen sie sich vor ein Geschichtswissenschaftler kommt zu ihnen in die Praxis und sagt ihnen, er habe vier Steinstatuen in einem Büro gesehen und wisse jetzt wie sein größter Feind denkt. Stellen sie sich vor beim zweiten Termin hat er noch eine fünfte Steinstatue entdeckt, direkt vor dem Kreml, die der Feind in Auftrag gegeben hat, die auch einen Wladimir repräsentiert, und er weiß jetzt das Wladimir der Erste wegen des doppelten Wladimirs eine besondere Bedeutung für Putins Denken hat.)
Dann setzt du die dümmsten Meinungsjournalisten die du in einem Land finden kannst, in Podiumsdiskussionen dieser Vereinigungen - und lässt sie drei Wochen in ihren Meinungskollumnen fordern, dass die Österreichische Bundesregierung exakt diese Experten engagieren solle, denn die wissen wovon sie sprechen.
Du machst das indem du Leute wie den Rauscher von der Bühne aus namedropst (du “freust dich sehr, dass er auch im Saal zugegen ist”), worauf er einen Selbstüberschätzungs push bekommt, und wie der Profil Redakteur, den du ebenfalls einen US Propagandisten abschreiben lässt, glaubt ihm habe die Wahrheit in einer Göttlichen Eingebung persönlich ins Ohr geflüstert, weil er sich soweit außerhalb seiner gesellschaftlichen Stellung wähnt, dass er alles tun würde um diesen Access, und diesen Moment der Hochachtung noch einmal zu erleben.
Ist im Journalismus relativ normal, nennt sich “Hauptstadtjournalismus”.
Nicht normal ist, dass man dafür Meinungsjournalisten wie den Rauscher hofiert. Und dass das nicht nur die Regierung macht. Dass man den Profilredakteur, der Leitartikel schreibt, nur noch Meinung von Propagandisten eins zu eins abschreiben lässt (siehe auch: click) ist komplett normal. Dass man sich den Chefredakteur der Wiener Zeitung mit einer Medienpartnerschaft der Österreichische Amerikanischen Gesellschaft kauft auch.
Bleibt eigentlich nur noch der Falter (die Presse macht seit Jahren keinen Investigativjournalismus mehr) -
*räusper*
Vom Falter lädst du dann die Podcastredaktion zu einer Buchpräsentation einer Financial Times Journalistin in Österreich ein und fragst sie - oder hoffst, dass sie einen Podcast darüber macht.
Denn der hat den Vorteil, dass du spezifische Talkingpoints wieder ungefiltert in die Bevölkerung bekommst. Der Journalist kann nicht mehr kontextualisieren, wenn er deine Buchbesprechungsveranstaltung (re-)live überträgt.
Deine Talkingpoints sind dann wie folgt: Ich - die investigativ arbeitende FT Journalistin, hab den Loaddown über “die geheimen Absprachen der russischen Elite” (*rolleyes* aus irgendeinem Grund ist sowas immer noch wie Katzenminze für Journalisten) - Inhalt, wenig sensationell und relativ trocken, bis halt auf das Meinungsmessaging das du nebenbei unterbringst -
und das lautet wie folgt.
Die Führungselite in Russland war eigentlich der Ansicht dass Putin einfach die Separatistenrepubliken Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anerkennen und dann einfach weiter medialen Einfluss, Softpower und Bestechung fahren würde um politischen Einfluss auszuüben.
Und jetzt seien sie (die Eliten) überrascht und sehr verärgert dass das nicht der Fall war, und der Kreml anstatdessen einen Krieg vom Zaun gebrochen hat.
Dafür spricht, dass Putin in einigen Reden tatsächlich “glaubt ihr denn, dass uns der Westen das machen hätte lassen” Messaging gestreut hat, das in der Tat an Leute die mit - sagen wir mal “The Economist Basiswissen” ausgestattet waren gerichtet war. Dh. Propaganda für diese Sparte der russischen Bevölkerung gab es, und es gab sie zu diesem Zweck (um die Richtungsänderung (völkerrechtswidriger Angriffskrieg) öffentlich zu rechtfertigen).
Was aber nicht korrekt ist, ist, dass Putin das einfach weiterführen hätte können, dass es eine Option gewesen wäre dem Donbas den selben international nicht anerkannten Status zu verpassen, wie der Krim.
Warum nicht?
Da die Ukraine daran gearbeitet hat die Versorgungsinfrastruktur der Krim zusammenbrechen zu lassen.
(Vor dem Krieg)
Die Ukraine nennt die Krim-Brücke illegal. Vor wenigen Monaten belegte sie zwei Dutzend Firmen und einige Einzelpersonen, die sich am Bau beteiligt hatten, mit Sanktionen. Ein ähnliches Wirtschaftsembargo existiert auch von Seiten der Europäischen Union. Erst am vergangenen Donnerstag verlängerte sie die Sanktionen um ein halbes Jahr. Die EU und ihre Verbündeten könnten Russland zudem vom internationalen Abkommen über den Zahlungsverkehr namens Swift ausschließen. Russische Banken wären dann von Geschäften in US-Dollar und Euro abgeschnitten. Das würde den Außenhandel erheblich stören. (Eine ausführliche Analyse dazu lesen Sie hier)
src: click
Da Selenskyj die Rückeroberung der Krim bereits rechtlich angeschoben, und als öffentliche politische Forderung codifiziert hatte:
Am 24. März 2021 unterzeichnete Selenskyj das Dekret 117/2021 zur Genehmigung der „Strategie der Entokkupation und Wiedereingliederung des vorübergehend besetzten Territoriums der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol “.
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Aufgrund der Stinger und Javelin Lieferungen die unter Biden wieder an die Ukraine getätigt wurden, und dem retroaktiven OK dafür im Dezember, sie auch innerhalb des Donbas gegen russische Milizen einzusetzen, was die Ukraine bereits seit Oktober getan hat.
Und da die US Russland im Dezember darauf - nur noch die Option “kompletter Rückzug” als “beste denkbare Variante für Russland” nahegelegt haben.
On the contentious issue of when to restore Ukrainian control of the international border, which Russia insists must come at the end of the process, the United States and Ukraine would offer as a compromise the internationalization of the occupied territories as a transitional measure. [== total retreat, then total territorial gain for Ukraine] This would include a neutral peacekeeping force to take the place of Russian-led forces and militias inside Donbas and an interim international civilian administration to replace the self-declared people’s republics. The international presence would restore normal governance, establish professional local police forces, oversee the return of refugees, and organize local elections in conditions consistent with OSCE standards.
Although Russia may be slow to engage on the initiative, it would demonstrate US and Ukrainian readiness for a genuine compromise to end the war in eastern Ukraine. It would be consistent with the Minsk framework but introduce implementation mechanisms that are absent from the original Minsk documents. [You mean the framework is similar, the implementation is not?]
If Russia agreed to end the Donbas conflict on this basis and implemented its side of the deal in good faith, the United States and its allies would be able to scale back the provision of lethal weapons to Kyiv. Such an agreement would open the way to the lifting of Donbas-related sanctions and resumption of cooperation between Russia and NATO that could help defuse Russian anxieties about Ukraine’s relationship with NATO over the longer term.
src: click
Dh. die von der FT Radakteurin behauptete Möglichkeit, an die die russische Elite gewöhnt war - hatte Russland tatsächlich nicht mehr.
Zusätzlich ist es eine VERDAMMT steile Behauptung, die Russisch Elite hätte gedacht, soetwas wie die Besetzung der Krim, bei der nicht ein einziger Schuss fällt, ziehen wir in einem Bürgerkriegsgebiet noch einmal ab. Während es dort für die russischen Milizen seit Oktober nicht sehr gut gelaufen ist.
Direkt im Anschluss an die militärischen Erfolge der Ukraine im Oktober, begannen die Vorbereitungen für den größten Militäraufmarsch aller Zeiten an der ukrainischen Grenze. Ob an der Stelle eine Folgelogik besteht, keine Ahnung. Aber die Eskalationslogik besteht. Desshalb haben in Europa viele Experten ja auch bis zuletzt nicht an einen Krieg geglaubt. Das Ganze folgte einer Eskalationslogik, und kam nicht aus dem Nichts. Putin ist nach dieser “Machtpräsentation” erneut an die Öffentlichkeit gegangen um “mit den US direkt zu verhandeln”.
Die haben ihm dann “kapituliere komplett”, dann steigst du am Besten aus nahegelegt, und die Verhandlungen unilateral abgebrochen.
Siehe: Thomas Graham (CFR)
siehe auch: Diese Gesellschaft ist das abgrundtief Letzte
Angeblich (laut der US Darstellung) da Russland überbordernde Forderungen bzgl. der NATO Osterweiterung gestellt und Verhandlungspositionen öffentlich gemacht habe. Worauf sich die US beziehen dürften jedoch laut Tomas Grahanm die geleakten Maximalforderungen gewesen sein. Nicht das was Russland in den Verhandlungen letztlich erreichen wollte/akzeptiert hätte.
Europa wurde in die Verhandlungen nicht mit eingebunden.
Erst nachfolgend gab es noch Versuche von Macron, die ebenfalls gescheitert sind. (Siehe: click) (“Putin möchte nur mit den US direkt verhandeln.”)
Dass Putin zu dem Zeitpunkt einen Krieg für die beste Handlungsoption gehalten hat (“er hat sich verkalkuliert”) dürfte relativ unbestritten sein.
Was aber danach passiert ist, war dass man für die Mediendebatte durch “inszenierte Vorverurteilung” und “Publikationsverbote” klargestellt hat, dass Mearsheimer nicht mehr ernstgenommen (1, 2) und Jeffrey Sachs nicht mehr auf Project Syndicate stattfinden darf. Erstes fünf Tage nach Kriegsbeginn - wann sich Sachs erstmals öffentlich beschwert hatte nicht mehr publizieren zu können ist weniger einfach zu eruieren. (Ich habe das Datum nicht.)
Mearsheimer wurde übrigens zur Persona non Grata weil auch er einen “alleinigen Kriegsgrund” vertreten habe. (NATO Osterweiterung. Hat er nicht, aber sicherheitshalber hat man die Diskussion die es behauptet hat bei der Hoover Foundation lieber sieben Experten zu Null (keine Gegenstimme) unter der Abwesenheit Mearsheimers geführt).
Das Selbe was Snyder getan hat - aber der wurde dafür geadelt, und durfte ab sofort die Medienkritik zur Kriegsberichterstattung Europas auf einem von DW veranstalteten Mediengipfel leiten und strukturiert vorbereiten.
Und neue Kurse über “die moderne Geschichte der Ukraine” in Yale abhalten.
Während der Presseclub Concordia kognitive Dissonanz an den Tag gelegt hat, dass nicht berichtet wurde, dass Selensky zwei US PR Firmen als Medienberater engagiert hatte, und Mitglieder offen zugegeben haben, dass die “Berichterstattung einseitig verlaufe” - aber “nach dem Krieg würde man die Performance der europäischen Medien noch einmal evaluieren”.
Das macht dann sicher der Snyder (wenns sein muss auch vom Businessfrühstück der Wiktor Pintschuk Foundation aus), der kennt sich damit nach dem DW Mediengipfel ja aus.
Bei Gelegenheit bitte auch einmal in die neuen Yale Kurse von Snyder hineinschauen, auch die vertreten größtenteils die vier Steinstatuen Theorie von Hill, sind aber noch deutlich wirrer, da Snyder versucht sie “second hand” nachzuerzählen.
Und das hab ich gesehen, und dann bin ich ausgezuckt.
An dem Tag an dem die Wiener Zeitung als letztes österreichsiches Medium auf “die Ukraine muss gewinnen, da verlieren keine Option ist” umgeschwenkt ist, und gleichzeitig bekannt wurde dass auch österreichische Steuergelder ab damals über die European Peace Facility (externer Fund, nicht im generellen EU Budget) Waffenkäufe in der Ukraine finanzieren, bin ich derartig aus der Haut gefahren, dass mich meine Psychotherapeutin direkt aus der Betreuung getreten hat.
Lange nachdem ich ihr Meldungen gezeigt habe, wie die deutschsprachigen Medien über drei Monate Selenskyj Reden selektiv gekürzt haben um “er will nur Frieden” titeln zu können, während “wir können jetzt nicht aufgeben” und “wir wollen die Krim zurück” strukturell ausgespart wurde.
(Die erstmalige Nennung der vollständigen Position der Ukraine zu Friendensverhandlungen findet sich in den deutschen Medien am 29. Juni, bei Phoenix. Siehe: click)
Nachdem ich ihr gezeigt habe, wie die deutschsprachigen Medien nach der Davos Pressekonferenz mit Kuleba die Öffentlichkeit noch zwei Monate weiter verarscht haben, dass die Ukraine ein Interesse an Friedensverhandlungen habe.
Nachdem ich ihr gezeigt habe dass Selenskyj Stunden bevor die ersten Raketen geflogen sind zu einer öffentlichen Revolte in Russland auf russisch in den sozialen Medien aufgerufen hat, was der Standard als “Selenskyj gibt dem Frieden noch eine Chance” gebracht hat. (Ich habe nicht versucht ihr meine Interpretation aufzudrücken ich hab ihr den Inhalt der Rede vermittelt, und sie selbst werten lassen. War direkt hintertrieben von mir…)
Nachdem ich ihr gesagt habe, wie das Nato Meeting sieben Stunden davor verlaufen ist, und dass die baltischen Staaten hier versucht haben die EU zu einer öffentlichen Stellungnahme “wir hätten bereits Krieg” zu bewegen (erstes unmarkierte russisches Gerät war in den Donbas überstellt worden), während UvdL und Stoltenberg noch “wir können noch zurück” Messaging verbreitet haben.
Das war vor dem Selenskyj Aufruf zu Revolten in den Straßen Russlands auf russisch in Social Media Kanälen, vor den ersten Raketen, vor dem CNN Interview in dem UvdL das Wort Krieg gegenüber Amanpour nicht in den Mund nehmen wollte und dafür später getadelt wurde, …
FICKT EUCH IHR SCHWEINE.
Diese Gesellschaft ist das ABGRUNDTIEF ALLERLETZTE. Sterbt ihr Wichser.
Zusatz: Fiona Hill ist dann später auch durch eine Aspen Security Forum Veranstaltung geschleift worden in der der US und EU Geheimdienstvertreter über Regiemchangeoptionen in Russland philosophiert haben, das wurde dann medial natürlich nicht mehr berichtet. Da war Hill dann nicht mehr öffentlichkeitstauglich. Aber für die Geschichtsstudenten in den kommenden Jahren in Yale unter Snyder reicht es noch…
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Hier mein “Brief” an die Redaktion des Falter, nur als youtube Kommentar verfasst, aber das geht so und so nicht durch…:
Was die FT Journalistin hier als “Position der russischen Elite” vorbringt kann nicht stimmen. Russland hätte den Donbas nicht “wie die Krim” anerkennen können.
Hintergrund:
Die Baufirmen der Kertsch-Brücke waren bereits unter internationalen Sanktionen, ihre Instandhaltung und die langfristige Versorgung der Krim nicht gewährleistet. (Daher hat mans ja gemacht.) Es gab Gespräche diese Sanktionen noch auszuweiten damit sie besser wirken.
https://www.wiwo.de/technologie/wirtschaft-von-oben/wirtschaft-von-oben-136-krim-hier-sichert-russland-die-infrastruktur-und-versorgung-auf-der-krim/27903592.htmlSelenskyj hatte die Rückeroberung der Krim bereits angeschoben und öffentlich wie formaljuristisch codifiziert (Dekret 117/2021 vom 24.03.2021):
https://de.wikibrief.org/wiki/Volodymyr_ZelenskyDie US haben Stinger und Javelins geliefert die im Donbas bereits zum Einsatz kamen (waren dort konfliktentscheidend):
https://www.militarytimes.com/flashpoints/2021/11/20/russia-preparing-to-attack-ukraine-by-late-january-ukraine-defense-intelligence-agency-chief/
Die US haben das OK dazu retroaktiv im Dezember gegeben.
https://www.politico.com/news/2021/04/12/ukraine-us-missile-weapons-russia-480985Die US haben Russland die “totale militärische Kapitulation” im Dezember als “beste Option” in der Grenzfrage nahegelegt (inkl. kompletter territ. Integrität der Ukraine):
Mal abgesehen davon, dass das die westliche Öffentlichkeit nicht akzeptiert hätte und den pseudo formalistische Status der Krim weiter gefährdet hätte.
Warum erzählt euch also eine FT Journalistin, dass die russische Elite so denkt? (Übrigens ein nicht nachprüfbares (aber falsifizierbares) Statement.)
Mal abgesehen davon, dass Russland damit das Minsk 2 agreement offen gebrochen hätte.
Ebenfalls auf dem youtube Kanal des IWMVienna gepostet, ging auch nicht durch.
Die Wiener Kulturstadträtin hat ein Buch gelesen, … und jetzt wissen wir, dass die Russische Elite geglaubt hat, Russland kennt einfach Donezk und Luhansk als unabhängige Republiken an - während die US Russland klargemacht haben, dass sie ihre Waffenlieferungen die in der Region konfliktentscheidend waren nur einstellen, wenn Russland militärisch vollständig kapituliert.
Alles klar?
Danke IWMVienna, Humanities Festival 2022.
PS: Falls wer Joseph E. Stieglitz vermisst hat, da er es dieses Jahr möglicherweise nicht nach Alpbach geschafft hat. Hier.